Was kann Aumühle sich 2023 leisten?

Am 26. Januar beschloss die Gemeindevertretung den Haushaltsplan für das Jahr 2023. Benno Brandt, GRÜNEN-Mitglied im Finanzausschuss, erklärt hier die aktuelle finanzielle Situation unserer Gemeinde – und was in diesem Jahr finanzierbar ist.

Die gute Nachricht vorweg: Wir schließen das Haushaltsjahr 2022 deutlich besser ab als geplant. Hauptgründe sind höhere Gewerbesteuereinnahmen (+ 600.000 Euro) und höhere Einkommenssteuer-Zuweisungen.

Außerdem hat die Gemeinde, wie in den vergangenen Jahren, weniger ausgegeben als geplant, da die Projekte nicht so schnell vorankommen. Insgesamt wird es einen Überschuss von ca. 1,4 Millionen Euro geben. Daraus bilden wir „Haushaltsreste“ von ca. 1,3 Millionen Euro und führen ca. 100.000 Euro der Rücklage zu, die damit leicht ansteigt von 2,5 auf 2,6 Millionen Euro. Die Haushaltsreste dienen der weiteren Finanzierung der beschlossenen Projekte, die nicht wie geplant im Haushaltsjahr abgeschlossen werden konnten.

2023 werden wir allerdings für die notwendigen Investitionen die gesamte Rücklage aufbrauchen und gerade für die großen Bauprojekte Kredite in Höhe von 5,1 Millionen Euro aufnehmen – der Haushaltsplan sieht Defizite im Verwaltungshaushalt von 400.000 Euro vor, was die Rücklagen weiter verringern wird.

Haupttreiber sind hier die großen Investitionen wie das neue Feuerwehr-Gerätehaus, das Sport- und Jugendheim, das neue Fahrzeug LF10 der freiwilligen Feuerwehr, der Ausbau des Weidenstiegs sowie der Ausbau der Wohnungen in der Steinstraße. Auch die Kosten für die Kindergärten steigen weiter und werden 2023 ca. eine Million Euro betragen. Hinzu kommen Renovierungsarbeiten und der Ausbau der Digitalisierung für die Grundschule – damit fließt ein großer Teil des Aumühler Budgets in die Bildung. Weiterhin haben wir trotz Strom- und Gaspreisbremse geplante Energie-Mehrkosten von ca. 150.000 Euro im Jahr 2023.

Wir gehen davon aus, dass sich der Haushalt wieder normalisiert, sobald die geplanten Großprojekte umgesetzt worden sind. Allerdings ist auch klar, dass der finanzielle Spielraum für Aumühle immer kleiner wird, da die Rücklagen geringer werden. Gibt es keine Rücklagen mehr, sind wir als Gemeinde gezwungen, einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen.

BENNO BRANDT