Ein nachahmenswertes Modell für mehr Klimaschutz

Eine zu 100 Prozent klimaneutrale Gemeinde. Ein Ziel, das viele Kommunen vor Augen haben und das in einer kleinen Gemeinde im Norden Schleswig-Holsteins bereits Wirklichkeit ist.

Am Dienstag, den 31. Januar 2023, hatte die Klimaschutz-Initiative Sachsenwald zum Vortrag ins Reinbeker Schloss geladen. Die Besucherinnen und Besucher erlebten einen interessanten und inspirierenden Abend mit Werner Schweizer, Bürgermeister einer Gemeinde, die ihre Hausaufgaben im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz bereits preisgekrönt erledigt hat. Die Kommune Klixbüll mit rund 1.000 Einwohnern hat inzwischen in Deutschland so etwas wie eine Vorreiterrolle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz eingenommen.

Seit zehn Jahren verfolgt Bürgermeister Schweizer bei seiner ehrenamtlichen Arbeit konsequent nachhaltige Ziele. So war Klixbüll eine der ersten Gemeinden in Deutschland, die sich den so genannten SDG’s (Sustainable Development Goals) verpflichtet hat, die 2015 beim Klimagipfel in Paris von verabschiedet wurden. Das wirkt sich seitdem auf sämtliche Entscheidungen im Gemeinderat positiv aus. Alle Diskussionen werden nun auch im Hinblick auf die 17 SDG’s geführt, alle anstehenden Beschlüsse auf diese Ziele hin überprüft.

Schweizer berichtete in seinem kurzweiligen Vortrag von den beeindruckenden Zielen, die in Klixbüll mittlerweile erreicht wurden, sowie von den zukunftsweisenden Technologien, die in der Gemeinde bereits genutzt werden.

Klixbüll erzeugt auf Gemeindegebiet viel Windenergie. Dabei sind die Einwohner*innen an den Anlagen beteiligt und erwirtschaften dadurch Renditen. Bürgerinnen und Bürger werden durch kostenlose Beratungsangebote bei der Installation von Photovoltaikanlagen auf privatem Grund unterstützt. Das rechnet sich zwar wirtschaftlich nicht für die Kommune, fördert aber den Klimaschutz!

Werner Schweizer ist auch Initiator des Carsharing-Modells Dörpsmobil, das inzwischen in ganz Schleswig-Holstein Verbreitung findet.

Das Dörpsmobil ist ein ehrenamtlich organisiertes e-Carsharing-Projekt, das sich in mittlerweile 30 ländlichen Kommunen Schleswig-Holsteins etabliert hat. Dort schlossen sich nach dem Klixbüller Vorbild engagierte Bürgerinnen und Bürger zusammen, die mit der Gründung eines Vereins ein günstiges und nachhaltiges Mobilitätsangebot für ihr Dorf schaffen und somit aktiv zur Verkehrswende beitragen. Das Projekt, das völlig ohne wirtschaftliche Interessen betrieben wird, bietet über eine App E-Autos für eine geringe Nutzungsgebühr an und ist mittlerweile für viele Menschen eine klimafreundliche Alternative zum Zweitwagen. Ein attraktives Modell für eine Gemeinde wie Aumühle, mehr Informationen zur Initiative finden Sie hier.

Alle Kommunen in Deutschland, besonders aber auch kleinere, wie Aumühle und seine benachbarten Sachsenwaldgemeinden, können in Klixbüll viele neue Impulse zum Klimaschutz und für eine nachhaltig wirtschaftende Gemeinde finden.

JULIA WILD

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