Anfang Mai stufte der Verfassungsschutz die AfD als gesichert rechtsextremistisch ein. Aus diesem Anlass schreibe ich heute etwas sehr Persönliches: Mein Vater wurde 1895 geboren. Er war in beiden Weltkriegen aktiv beteiligt – und er war bis zu seinem Tod 1982 überzeugter Nazi. Ich weiß also aus erster Hand, was es heißt, mit einer Vergangenheit aufzuwachsen, die geprägt ist von Ideologien sowie Abwertung und Ausgrenzung von Menschen.
Im Februar war ich für Aumühle im Wahlvorstand für die Bundestagswahl. Und ich habe mit Schmerz gesehen, wie viele Menschen ihre Stimme der AfD gegeben haben.
Natürlich: vieles stimmt gerade nicht, vieles muss neu gedacht werden – in der Wirtschaft, in der Politik, im Alltag. Aber eines ist sicher: Rechtsextreme Positionen sind KEIN Weg in die Zukunft. Sie sind ein Rückschritt in dunkle Zeiten, die ich/meine Generation doch eigentlich längst überwunden dachte. Die Einstufung des Verfassungsschutzes vom 2. Mai berührt mich sehr. Deshalb bitte ich Sie: Prüfen Sie Ihre Werte! Fragen Sie sich, was Sie unterstützen! Und wofür Sie stehen wollen! Kommen Sie mit uns/mit mir ins Gespräch!
Als Grüne Fraktion erleben wir, dass die Zusammenarbeit in der Gemeindevertretung über Parteigrenzen hinweg fast durchgängig erfreulich konstruktiv ist. Lassen Sie uns diese Haltung auch im Alltag leben. Hier in Aumühle. Für ein demokratisches, respektvolles und menschliches Miteinander.
FRIEDERIKE LIENENBRÖKER
Der Beitrag erschien im Magazin „Der Sachsenwalder 6/2025“.