Rechtsextremes Agieren in unserem Kreis – und was wir dagegen tun können

9.2.2024: Gegen einen Polizisten in Mölln wird wegen nationalsozialistischen Gedankenguts ermittelt, drei Vorgesetzte sahen lange nur zu. Rechtsextremes Agieren gibt es auch in unserem Kreis – davon berichtete das Bündnis „Das Herzogtum bleibt nazifrei“ bei einem Infoabend in Aumühle vor mehr als 50 Gästen. Das Bündnis wurde 2021 gegründet und vereint rund 22 Verbände und Parteien. Die rechten Strukturen seien ideologisch vielseitig, so die Botschaft, und sie seien gut vernetzt. Dabei spielt neben der AfD auch „Die Heimat“ (früher NPD) eine Rolle. Deren Jugendorganisationen sind im Herzogtum, z.B. in Büchen, sehr aktiv – unter anderem mit Pilgerfahrten nach Aumühle zum Bismarckdenkmal oder dem Grab von Karl Dönitz. Ein Dutzend habe sich zu „Nordfeuer“ zusammengetan, das sich an nordamerikanischen Rechtsextremen orientiere. Es gibt Kontakte zu den Hammerskins, einer weltweiten neonazistischen Kaderorganisation. Eine besondere Gefahr geht zudem von Reichsbürgern aus, die im Kreis eine bundesweite Hochburg haben und gewaltbereit sind. Sie hätten sich mit Querdenkern vernetzt, horten Schusswaffen und lehnen unseren Staat ab, sind besonders in Ratzeburg, Büchen und Geesthacht aktiv. Hinzu kommen Rechtsterroristen und gewaltbereite Jugendgruppen. Was können wir tun? Wer Opfer rechter Gewalt wird, sollte in der Situation deeskalieren, Ruhe bewahren, danach ein Gedächtnis-Protokoll schreiben und Hilfe suchen – bei ZEBRA e.V. in Kiel oder den regionalen Beratungsteams. Wer rechte Sticker oder Schmierereien entdeckt, kann dies an die Polizei, an das Bündnis oder ZEBRA e.V. melden. Und wir können uns bei Kundgebungen gegen Rechts engagieren, zum Beispiel am 5.3. im Südkreis und am 23.3. in Ratzeburg.

ARND SCHWEITZER

Der Text erschien im Magazin Der Sachsenwalder 3/24.